Blumen auf dem letzten Weg

Weißenhorn. Zum neunten Mal veranstaltete die Palliativstation der Stiftungsklinik Weißenhorn eine Gedenkfeier für ihre verstorbenen Patienten. Über 100 Angehörige, Mitarbeiter und Ärzte waren mit der Klinikleitung der Einladung zum Gedenken an die 70 Verstorbenen gefolgt. Diese Feier passe gut zur Gründungsgeschichte unserer Stiftung, die sich die „Hilfe für arme, siechende und notleidende Menschen“ bereits 1470 in die Satzung geschrieben habe, meinte Stiftungsdirektor Ernst-Peter Keller in seiner Begrüßung. „In einer sehr technisch gewordenen Kliniklandschaft streuen wir Blumen auf den Weg von Schwerkranken und Sterbenden“, beschrieb er die segensreiche Arbeit der Mitarbeiter, die von den Angehörigen in Gesprächen als „unglaubliche Hilfe in einer schweren Zeit“ empfunden wurde.

Die Blumen in Form von hochkompetenter Schmerztherapie und Systemkontrolle, persönlichen Gesprächen, Musik- und Kunsttherapie, Physiotherapie, aber auch individuellen Essenswünschen, Übernachtung der Angehörigen im Krankenhaus oder die Begleitung durch Seelsorger und Psychotherapeuten erleichterten Angehörigen und Patienten den schweren Weg. Auch die familiäre Atmosphäre auf der Station sei wohltuend, berichteten die Angehörigen. Dass diese in so großer Zahl an der Feier teilnahmen wertete Stiftungsdirektor Keller auch als Zeichen der Wertschätzung für die Mitarbeiter, die auf der Station täglich eine schwere Arbeit zum Wohle aller verrichten. Die Palliativstation, die erst vor fünf Jahren eingerichtet wurde, sei sehr von Mitmenschlichkeit geprägt.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützten die Angehörigen in einer sehr schweren Zeit und gestalteten auch den letzten Weg jedes einzelnen würdig und menschlich. Sie würden sich auch nach vielen Jahren in der Pflege schwerkranker Menschen ihrer Tränen nicht schämen und empfänden immer noch Mitgefühl und Verständnis für die Trauer der Angehörigen, bekannten sie im Gespräch. In den Fürbitten beteten sie dann für einen wachen Blick und den Mut zur Begleitung von Menschen in Trauer und Not.

Auch der Leiter der Palliativstation Dr. Markus Miller sagte, dass der Tod im Krankenhaus zwar ein häufiger Begleiter, aber bei weitem nichts Alltägliches sei. Er habe viele Menschen in Zeiten schwerster Krankheit behandeln und begleiten dürfen. Er empfinde es jedes Mal als sehr intensive Erfahrung. Die Verstorbenen der Palliativstation seien nicht vergessen, sondern lebten im Gästebuch weiter. Zum Gedenken an jeden Einzelnen wurde sein Name verlesen und Kerzen angezündet. Die musikalische Gestaltung übernahm die Palliativmedizinerin Dr. Andrea Bindhammer mit ihren Musikerkolleginnen. Mit dem irischen Segenswusch „Die Lebensfreude kehrt zurück und dafür danken wir“ endete die stimmungsvolle Feier im Peter-Arnold-Haus.

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